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Der Karnevals Ausschuß Spich

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Zuweilen wird man ja abends an der Theke mal gefragt: „Hey, was ist das eigentlich für ein Karnevalsverein, in dem Du da mitmachst?“ Diese Frage zaubert jedem, der im Spicher Karneval engagiert ist, zunächst mal ein Lächeln ins Gesicht. Hierauf allerdings die richtige Antwort zu finden, ist nicht so ganz einfach. Zunächst ist der KAS (der Karnevals-Ausschuß Spich e.V.) kein wirklicher Karnevalsverein im klassischen Sinne. Wir veranstalten also keine Sitzungen, gehen nicht als Truppe im Rosenmontagszug mit und solche Geschichten. Aber um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst einen kurzen Blick auf die Historie unseres KAS werfen: Hervorgegangen sind wir als Abordnung des Ortsrings im Jahre 1991, nachdem der Ortsring das Spicher Karnevalsgeschehen seit 1966
organisiert hat. Der Vollständigkeit halber sei hier noch dargestellt, dass der Ortsring diese Aufgabe von den Altvorderen der Karnevalsgesellschaft Spicher Bleimöps übernommen hat, die dies bereits seit 1954 taten.


Wenn man sein fragendes Gegenüber bis zu diesem Zeitpunkt nicht allzu sehr gelangweilt hat, wird man dann meist mit der Frage „Was seid ihr denn dann?“ oder „Was macht ihr denn überhaupt?“ konfrontiert. Die Kurzversion einer Antwort lautet, dass wir halt den Spicher Karneval organisieren. Machen wir auch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber wenn man dann aus dem Nähkästchen zu plaudern beginnt und das fragende Gegenüber noch nicht gelangweilt die Theke verlassen hat, kann der Abend tatsächlich lang werden:
In Spich gibt es seit 1955 in jedem Jahr eine Tollität.

Ok, in Köln gibt es die schon länger. Schon klar, aber in den meisten Gemeinden um uns herum gibt es das eben nicht. Und genau das ist das eigentliche Ziel des KAS. Wir organisieren das Karnevalsgeschehen für alle, die sich für den Karneval begeistern können und sich zutrauen, unser Spich in der fünften Jahreszeit als Tollität repräsentieren zu können. Eine Frage nach Herkunft oder nach dem Geldbeutel stellen wir nicht. Durch unser Engagement kann sich dies tatsächlich jeder leisten. Bereits unsere Gründungsund Ziehväter stellten hierfür die Weichen:
Es werden durch den
KAS und die Tollitäten vier Veranstaltungen in jeder Session durchgeführt, die Proklamation, die Weiberparty, der Prinzenball und die After-Zoch-Party, wobei der Umsatz der drei letztgenannten Veranstaltungen in den Händen der Tollitäten verbleibt, um die zunächst vorfinanzierte
Zeit in der Session wieder auszugleichen. In den meisten Fällen hat dies auch wunderbar hingehauen, worauf wir ein wenig Stolz sein dürfen.

So verwundert es auch nicht, dass es in Spich bereits eine Warteliste für Tollitäten gibt, die bis ins Jahr 2028 reicht. Unsere tatsächliche Aufgaben hierbei beginnen meist bereits im direkten Anschluss an Rosenmontag, bzw. teilweise auch bereits deutlich früher: Unser Eventmanagement muss die Künstler für die Proklamation auswählen und beauftragen. Die zukünftigen Tollitäten und deren Veranstaltungen wollen organisiert werden. Der eben noch strahlende Prinzenwagen muss abgebaut und wieder neu strahlend hergestellt werden. Das Festheft, dass Sie gerade nicht loslassen möchten, muss geplant werden. Die Liste der Werbekunden und Vereine ist lang, die Ihren Beitrag und Ihre Unterstützung hierfür leisten möchten. Nicht zuletzt muss unsere Abteilung Public-Relation die Geschehnisse der Session in Worte und Bilder fassen und diese in der regionalen Presse, sowie in den sozialen Netzwerken veröffentlichen. Nebenbei steht natürlich auch schon der nächste Rosenmontagszug vor der Tür. Hierzu sind Anträge zu stellen, Genehmigungen einzuholen, das
ganze drum herum zu sortieren, Kamelle zu besorgen und zu verteilen, die Sicherheit zu gewährleisten, die Polizei herbeizuholen, ohne die der Zug nicht losgehen darf, und und und. Die hier zu sortierenden Kamelle werden tatsächlich ebenfalls durch den
KAS bestellt und den Zugteilnehmern zur Verfügung gestellt. Die hieraus entstehenden Kosten nehmen wir dank der sogenannten Strassensammlern ein, die jedes Jahr im Winter, wenn et wieder schneit durch unser Spich laufen und an jeder Haustür um eine 
Spende für den Rosenmontagszug bitten.

Nebenbei müssen diese ganzen Aufgaben organisiert werden, denn auch wir machen nicht gerne eine Sache zweimal. In der Session (also in der Zeit zwischen der Proklamation und dem Tag nach Veilchendienstag) ist es unsere Aufgabe, die Tollitäten und das zugehörige Komitee zu leiten. Hierbei
machen wir ca. 200 Besuchstermine, die alle immer ein klein wenig anders sind. Und natürlich begleiten wir die Tollitäten auch zu jedem dieser Termine und sorgen (falls nötig und gewünscht) für einen geordneten Ablauf und dafür, dass die Anschlusstermine ebenfalls pünktlich wahrgenommen werden können.
Es sind also durchaus vielfältige Aufgaben, die von den Jungs des
KAS bewältigt werden müssen. Hierfür kann man den Jungs eigentlich nicht genug danken, denn natürlich passiert das alles ehrenamtlich. Wenn nun der geneigte Leser dieser Zeilen ein verstärktes Interesse verspürt bei uns mitzumachen, so findet er unsere Kontaktdaten in diesem Heft oder im Netz. Wir freuen uns auf junge und engagierte Mitstreiter. Ebenfalls danken möchten wir allen Bürgern, Instituten, Firmen, Vereinigungen und sonstigen Personen und Institutionen, die uns Jahr für Jahr unterstützen. Unser besonderer Dank geht jedoch an all unsere Vorgänger im Spicher Karneval, die uns das Feld bestellt haben und deren Arbeit für den Spicher Karneval wir nun fortführen dürfen.
Und unser ganz besonderer Dank gilt den Bürgern in und um Spich, für die wir diesen Karneval organisieren dürfen. Ohne Sie wäre das alles wirklich nur halb so schön.

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Nicht zuletzt lautet unser Motto: Wir sind Karneval

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